Erlebnisbericht Nilfahrt
Der Nil - die Lebensader Ägyptens
Eine Liebeserklärung an den Nil
Von Willy Forster, Journalist, Fotograf, Reiseleiter, Ägypten-Kenner und Inhaber von Sindbad-Reisen
Den Nil hatte ich vor etlichen Jahren kennen gelernt. Es war auf meiner ersten Ägypten-Reise. Mit einer international zusammen gewürfelten Gruppe sollte dies eine eher abenteuerliche Reise werden, so waren es auch alles jüngere Reiseteilnehmer. Nach zwei Tagen Besichtigungen in Kairo ging es mit dem komfortablen Schlafwagenzug nach Assuan.
Bilder wie im Paradies, wie zu den alten Zeiten des Pharaos. Nur manchmal durchbrach ein Hotelschiff die idyllische Ruhe und erinnerte uns daran, das wir uns bald dem 20. Jahrhundert nähern. Ich lernte den Nil lieben, den Wind, die Landschaft, die Ruhe, die Kinder, die uns vom Ufer her zuwanken und einige Meter am Ufer nach sprangen. Doch immer gegen Mittag wurde es unerträglich. Die Hitze stieg gegen fünfzig Grad an, die sich im Wasser widerspiegelte, und fast kein Lüftchen regte sich mehr. Obwohl die Ägypter ein Sonnentuch über uns aufgespannt hatten lagen wir da wie tote Fliegen auf dem Deck.
Nach fünf Tagen und Nächten auf dem Nil erreichten wir langsam unser Ziel Luxor. Plötzlich entstand Aufregung an Bord, man kramte die Nessesairs hervor, Spiegel, Rasierer, denn es hiess, wir gingen im Hotel Mövenpick Jolly Ville oberhalb von Luxor ein Eis essen. So auf ein Eis hatte ich mich in meinem ganzen Leben noch nicht gefreut wie auf dieses. Denn wir hatten gerade wieder einen heissen Mittag hinter uns. Nach dem Eis segelten wir nach Luxor hinunter.